Unterschiede &
Gemeinsamkeiten
FB x FP

Leitbild

Empfehlungen für eine gelingende Zusammenarbeit zwischen Fanbeauftragten und Fanprojekten: Die professionelle Fanarbeit im deutschen Fußball besteht aus zwei Säulen, den Fanbeauftragten der Clubs/Vereine und den sozialpädagogischen Fanprojekten als unabhängige Einrichtungen der Jugendhilfe. Ihre Angebote bilden die Grundlage für eine erfolgreiche Fanarbeit. Die Fanbeauftragten sind die Ansprechpartner der Clubs/Vereine für alle Fans und Zuschauerinnen und als solche die zentrale Instanz für den Dialog und die Vermittlung zwischen Verein und dessen Fans. Sie sind als Expertinnen in vereinsinterne Prozesse eingebunden. Ihnen obliegt eine Vielzahl von Aufgaben im Gesamtkontext der operativen und präventiven Maßnahmen eines Spiels.

Die von den Vereinen unabhängigen Fanprojekte unterbreiten auf Grundlage ihres sozialpädagogischen Konzepts gemäß des SGB VIII sowie des ‚Nationalen Konzeptes Sport und Sicherheit‘ Angebote zur individuellen Unterstützung einzelner Personen und Gruppen. Zielgruppe für die offene und aufsuchende Jugendsozialarbeit sind jugendliche Fußballfans im Alter zwischen 14 und 27 Jahren. Beide Säulen der Fanarbeit verbindet die Überzeugung, dass bunte, anerkennende, kritische und auf Vielfalt beruhende Fankulturen ein wichtiger Bestandteil des Fußballs in Deutschland sind. Fanbeauftragte und Fanprojekte verbindet der Auftrag, diese zu fördern. Mit ihrer Arbeit tragen sie aktiv dazu bei, dass Rassismus, jeglichen Diskriminierungsformen sowie Gewalt entschieden begegnet wird.

In ihrer jeweiligen Arbeitspraxis sind für Fanbeauftragte und Fanprojekte Reflexion, Dialog und regelmäßige Kommunikation von herausragender Bedeutung. Schnittstellen in der praktischen Arbeit erfordern eine Kooperation, die auf Transparenz, Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung beruht. Zu einer gelingenden Zusammenarbeit tragen die Kenntnis beider Arbeitsfelder, Kontinuität und eine belastbare, gemeinsam erarbeitete Kommunikationsstruktur bei. Die professionelle Arbeitshaltung stellt das gemeinsame Ziel in den Mittelpunkt des Agierens und erfordert dessen kontinuierliche Überprüfung. Arbeitskreis Fanarbeit.

Kommunikation

  • Findet auch jenseits des Spieltages ein für euch geeignetes Format für einen regelmäßigen, verbindlichen und persönlichen Austausch.
  • Nehmt euch als gleichwertige Partner*innen wahr und achtet auf einen respektvollen Umgang.
  • Informiert euch gegenseitig und zeitnah bei Zwischenfällen.

Innere Haltung

  • Schafft ein Verständnis eurer Rollen untereinander und nach außen. Ergänzt euch und nutzt wechselseitig eure Kompetenzen für die Fanarbeit.
  • Transparenz und Offenheit sind die Basis einer gelingenden belastbaren Zusammenarbeit.
  • Geht bei Konflikten untereinander professionell miteinander um und nehmt gegebenenfalls externe Beratung in Anspruch.
  • Stellt eine wechselseitige Rückendeckung sicher und ermöglicht durch gegenseitige Wertschätzung und Ressourcennutzung eine vertrauensvolle gemeinsame Fanarbeit.

Struktur

  • Organisiert regelmäßig gemeinsame Projekte (Fanworkshops, Gedenkstättenfahrten, Sportturniere, o.ä.), bei denen beide Partner*innen Aufgaben übernehmen.
  • Beteiligt die Fanprojekte am örtlichen Club-Fan-Dialog.
  • Erarbeitet gemeinsam innovative Konzepte und sucht nach neuartigen Lösungen.
  • Tauscht euch zu Stadionverbotsfällen aus und nehmt an Stadionverbotsgremien teil.
  • Organisiert einen regelmäßigen Austausch mit beiden Interessensvertretungen.
  • Besucht gemeinsam (Fach-)Tagungen und Fortbildungen und nutzt diese als Plattform für den gegenseitigen Austausch.
  • Ladet Euch zu Terminen im Rahmen der Spieltagsorganisation (Sicherheitsbesprechung, Kurvengespräch, o.ä.) ein und bringt im gemeinsamen Austausch eure Expertise ein.
  • Fanbeauftragte sollen Mitglied des FP-Beirates sein.
  • Verständigt euch über eure Einsatzschwerpunkte am Spieltag.

Handlungsempfehlungen sind …

systematisch entwickelte und praxisorientierte Entscheidungshilfen für die angemessene Vorgehansweise bei speziellen Problemen.
Orientierungshilfen im Sinne von ‚Handlungs- und Entscheidungskorridoren‘, von denen in begründeten Fällen abgewichen werden kann oder sogar muss.